Historie :
Bereits 1821 konstruierte Faraday eine einfache Anordnung, bei der die 
magnetische Wirkung des elektrischen Stromes zur Aufrechterhaltung einer 
rotierenden Bewegung angewandt wurde. Den ersten wirklich 
arbeitsfähigen Gleichstrommotor baute 1834 von Jakobi. Erst ab etwa 
1880, mit dem Aufbau elektrischer Netze, ergab sich die Möglichkeit, 
elektrische Antriebe rationell zu verwenden. Besonders wichtig für diese 
Entwicklung war die Entdeckung des dynamoelektrischen Prinzips durch 
Siemens im Jahre 1866 und der Bau eines praktisch brauchbaren
Drehstrommotors durch Dolivo-Dobrowolski 1889.
Aufgabe :
Elektromotoren sind Energiewandler, die elektrische Energie in 
mechanische Energie zum Antrieb von Maschinen, Fahrzeugen u.ä. 
umwandeln. Elektromotoren werden als Kleinstmotoren mit 
Antriebsleistungen von weniger als 1 Watt bis zu Grossmaschinen von über 
30000 KW gebaut. Sie haben als robuste Antriebsmaschinen mit 
vorteilhaftem Betriebsverhalten und sehr gutem Wirkungsgrad in Antrieben 
für Industrie, Transportwesen, Haushalt und Gewerbe ihren Platz gefunden.
Aufbau :
Da die vom Elektromotor an seiner Welle bereitgestellte mechanische 
Leistung zur Arbeitsmaschine übertragen werden muss, kann die 
Betriebslage und Befestigungsart des Motors je nach Verwendungszweck 
sehr verschieden sein. Das erfordert eine unterschiedliche  äussere 
konstruktive Gestaltung bei sonst gleichen Betriebsdaten des Motors. Es 
gibt Fuss- bzw. Flanschmotoren in waagerechter oder senkrechter 
Einbaulage. Die Kühlung erfolgt über Kühlrippen und oder über einen 
Lüfter.  
Bauteile :
Wirkprinzip :
Ausgewählt habe ich das Beispiel Drehstromasynchronmotor.
Der meist ringförmige (Ausnahme Linearmotor) und aus vielen dünnen, 
voneinander isolierten Blechen zusammengepresste Ständer (Blechpaket), ist 
längs der Bohrungsoberfläche mit axialen Nuten versehen, in denen die 
Wicklung liegt. Diese besteht aus 3 gleichen Strängen, die mit den 3 nicht 
geerdeten Aussenleitern des Drehstromnetzes verbunden werden (Stern 
oder Dreieck). Die 3 Spannungen des Drehstromnetzes erreichen zeitlich 
nacheinander ihren Höchstwert, so dass auch die magnetischen Flüsse der 
3 Ständerwicklungsstränge nacheinander ihren Höchstwert erlangen. So 
entsteht in der Ständerbohrung ein Gesamtfluss, dessen Höchstwert zu 
verschiedenen Zeitpunkten an verschiedenen Stellen des Bohrumfangs 
auftritt. Das magnetische Feld läuft praktisch längs der inneren Oberfläche 
des Ständerblechpaketes um. Solange die Drehzahl des Läufers (Käfigläufer, 
Kurzschlussläufer (bei schwierigen Anlassverfahren (hohe Ströme, 
Sanftanlauf) auch Schleifringläufer)) von der synchronen Drehzahl des 
Ständerdrehfeldes abweicht, werden in der Läuferwicklung Ströme induziert 
(Induktionsmotor) die ein Drehmoment hervorrufen, das den 
Drehzahlunterschied zu verringern sucht. Daher ändert sich die Drehzahl 
des Asynchronmotors mit der Belastung. Im Leerlauf erreicht er nahezu 
Synchronität, bei Nennlast stellt sich ein Drehzahlunterschied zwischen 
Ständerdrehfeld und Läufer ein, der als Schlupf (nD-nL/nD*100%) 
bezeichnet wird und je nach Motorgrösse 0.5 - 10% der synchronen 
Drehzahl beträgt.
Wird in den Drehstromständer ein Läufer mit Magnetpolen (Polrad) 
eingebaut, so entsteht ein Synchronmotor. Die festen Magnetpole werden 
durch Elektromagnete (selten auch Dauermagnete) mit einer meist über 
Schleifringe gespeisten Erregerwicklung gebildet. Beim Synchronmotor 
muss der das Polrad tragende Läufer stets mit der gleichen Drehzahl wie 
das Ständerdrehfeld (synchron) umlaufen, wenn ein Drehmoment 
übertragen werden soll. Bei sich ändernder Belastung ändert sich daher die 
Drehzahl nicht. Wird der Synchronmotor stark überlastet, so bleibt er 
stehen und entnimmt dabei dem Netz einen unzulässig grossen Strom der 
ihn zerstören kann. Um vom Stillstand auf die Synchrondrehzahl zu 
kommen, benötigt der Synchronmotor besondere Hilfseinrichtungen 
(z.B.Anlasswiderstände).
Typen :
Es gibt Drehstrommotoren, Wechselstrommotoren und 
Gleichstrommotoren. Die beiden im Drehstromnetz vertretenen Motortypen 
habe ich ja bereits vorgestellt (Asynchron- und Synchronmotor 
(Linearmotor)).
Im Gleichstromnetz gibt es den fremderregten Motor, Nebenschlussmotor, 
Reihenschlussmotor, Schrittmotor und Doppelschlussmotor. Der 
Fremderregte Motor und der Nebenschlussmotor haben fast die gleichen 
Eigenschaften (geringfügige Drezahländerung bei Belastungsänderung und 
Drehzahländerung über Ankerspannung oder Feldstrom). Der 
Reihenschlussmotor hat ein hohes Anlaufdrehmoment , die Drehzahl ist 
lastabhängig und der Motor geht bei Leerlauf evtl. durch. Der  
Doppelschlussmotor hat ein Nebenschlussverhalten . 
Im Wechselstromnetz gibt es den Spaltmotor (Nebenschlussverhalten und 
schlechter Wirkungsgrad), Einphasenmotor mit Hilfswicklung, und den 
Kondensatormotorer.
 
Anlassverfahren :
Es gibt den Anlasswiderstand, den Anlasstransformator die 
Frequenzsteuerung und die Stern - Dreieck - Schaltung. Motoren über 4 
KW bzw. 60A (diese Angaben schwanken) müssen angelassen werden, da 
der Anlassstrom zu einer hohen Belastung des speisenden Netzes und 
dadurch zu einer störenden Spannungsabsenkung führen kann. 
Bei der Stern-Dreieck-Schaltung zum Beispiel wird mit Hilfe einer 
verminderten Spannung an der Motorwicklung die Stromstärke während 
des Anlaufvorganges verringert. Die Drehstromwicklung wird beim Anlauf 
in Stern, nach dem Hochlaufen in Dreieck geschaltet.Da in der 
Sternschaltung bekanntlich nur das 0,58-fache der anliegenden 
Leiterspannung an jedem Strang anliegt, führt diese verringerte 
Spannung zu einer Anlaufstrom- und Anzugsmomentverringerung. Ein 
Anlaufen unter Last ist hier nicht möglich.
Motorschutz :
Als Motorschutz dienen Motorschutzschalter bzw. Motorschutzrelais. Durch 
einen Motorschutzschalter kann man den Motor betriebsmässig Ein - und 
Ausschalten und vor unzulässig hohen Strömen schützen. Jeder 
Motorschutzschalter ist mit einem auf bestimmte Stromwerte einstellbarem 
thermischen Bimetallauslöser ausgestattet, der vom Motorstrom 
durchflossen wird. Steigt die Stromstärke  über den eingestellten Wert so 
biegt sich das Bimetall aufgrund der übermässigen Erwärmung und trennt 
den Motor vom Netz (thermische Auslösung). Ergänzt wird der 
Motorschutzschalter meist durch einen elektromagnetischen Schnellauslöser. 
Dieser schaltet bei möglichen Kurzschlussströmen unverzögert ab.
Leistungsschild :
Das Leistungsschild gibt Auskunft über die wichtigsten Kenndaten des 
Motors. Es enthält Angaben über physikalisch - technische Grössen und 
bauliche Besonderheiten . Anhand dieser Daten kann die Eignung des 
Motors auf Zusammenarbeit mit dem Netz und der aufzutreibenden 
Arbeitsmaschinen festgestellt werden.



